Chemisches Recycling | 70 Jahre EUDRAGIT® | Nachrichtenblog | Zahl der Woche: 500 Milliarden

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00:00:04: Musik-Intro

00:00:13: Hallo Nadine! Hallo Sascha!

00:00:15: Du, Nadine, das Europäische Parlament hat jüngst in einer Abstimmung einen wichtigen Schritt zur Stärkung des chemischen Recyclings gemacht, und das ist auch für Evonik von Bedeutung. Und warum das so ist, das erklärt uns jetzt Patrick Klöckner. Der ist Leiter des Circular Economy Programms bei uns.

00:00:31: Hallo Patrick, worum ging es denn überhaupt bei der Abstimmung?

00:00:34: „Hallo Nadine, hallo Sascha! Es ging tatsächlich darum, dass es eine wichtige Verordnung, die Packaging Waste Directive, verabschiedet wurde, und letztendlich betrifft sie uns deswegen, weil alle Verpackungen, die künftig in der Europäischen Union gehandelt werden, die in den Markt gebracht werden, die müssen einen gewissen Rezyklat-Anteil enthalten. Bisher war das so, dass da nur mechanische Rezyklate erlaubt waren, und künftig wird es dann auch so sein, dass chemisches Recycling nachgelagert dann auch drauf einzahlen kann.“

00:01:06: Das hab ich jetzt verstanden, Patrick. Aber warum ist das so wichtig für die Chemieindustrie und insbesondere für uns als Evonik?

00:01:12: „Für die Chemieindustrie und für Evonik ist es deswegen wichtig, weil die Verpackungsverordnung den Rahmen setzt. Das heißt, alles das, was künftig auch in anderen Anwendungsgebieten wie zum Beispiel im Automobilbereich verabschiedet werden wird, wird sich orientieren an der Verpackungsverordnung, und deswegen war es auch sehr wichtig, dass das chemische Recycling akzeptiert wird, denn auf diese Weise wird es uns möglich sein, chemisch-rezyklierten Rohstoffe einzusetzen, also beispielsweise Butterdiät für die Herstellung von Gummibutterdiät oder ob Diagnose 12, für die, das sind ja Produkte, die eingesetzt werden im Bereich von Automobilanwendungen, die auch sicherheitsrelevant sind, und da spielt es natürlich eine ganz große Rolle, dass man dann auch tatsächlich Produkte herstellen kann, die den fossilen, also die auf Mineralölbasis hergestellten Rohstoffen, in nichts nachstehen.“

00:02:05: Jetzt ist es ja so, dass diese Verordnung noch rechtlich und sprachlich geprüft wird und dann dem Parlament voraussichtlich im Herbst zur endgültigen Abstimmung vorgelegt wird. Aber ich gehe mal davon aus, dass wir bei Evonik in der Zeit die Hände nicht in den Schoß legen. An welchen Lösungen im Bereich chemisches Recycling arbeiten wir denn eigentlich?

00:02:23: „Also unsere Rolle als Spezialchemieunternehmen ist ja tatsächlich, dass wir das Thema Circularity ermöglichen wollen. Das heißt, wir mit unseren Lösungen wollen chemische Recycling-Verfahren oder mechanische Recycling-Verfahren effizienter machen, die Qualität der Rezyklate steigern, aber wir arbeiten auch an einigen Prozessen zum Recycling von PET beispielsweise oder aber auch von Polyurethan, die wir dann mit Partnern zusammen realisieren wollen.“

00:02:49: Also sind wir jetzt richtig gut unterwegs, das hör ich auf jeden Fall raus und wir hoffen mal, dass das auch so bleibt. Alles Gute für euer Circular Economy Programm und vielen herzlichen Dank für Deine vielen Infos, Patrick.

00:03:01: „Herzlichen Dank.“

00:03:08: Du, Nadine, wenn wir heute eine Tablette zu uns nehmen, dann wird er darin befindliche Wirkstoff zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort freigesetzt. Das war aber bis Anfang der 1950er Jahre alles andere als selbstverständlich, bis das Produkt Eudragit erfunden wurde, und zwar an unserem Standort in Darmstadt.

00:03:25: Sozusagen bei dir also. Und welche Innovation dahinter steckt, das verrät uns jetzt Felix Hoffmann aus der Anwendungstechnik von Health Care. Hallo Felix, was genau ist denn überhaupt EUDRAGIT?

00:03:37: „Ja, EUDRAGIT ist ein Kunststoff oder ein Polymer, dem wir zum Beispiel über eine Tablette ziehen können und dadurch die Freigabe vom Werkstoff perfekt im Magen-Darm-Trakt regulieren zu können. Es gibt auch verschiedene Sektionen, die man dort im Magen-Darm-Trakt ansteuern kann, einmal einfach nur den Magen, den Dünn- oder Dickdarm mit einer direkt gesteuerten Freisetzung oder auch die Freisetzung über die Zeit im Magen-Darm-Trakt.“

00:04:06: Felix, jetzt ist das natürlich sehr abstrakt, ne Tablette, also es gibt bestimmt ja Produkte ohne jetzt Namen nennen zu dürfen, aber kannst du uns mal ein Beispiel nennen, wo EUDRAGIT als Tablettenüberzug zum Einsatz kommt?

00:04:18: „Ja, natürlich. Es gibt die Acetylsalicylsäure, kurz auch ASS genannt, das ist ein sehr bekanntes Schmerzmittel. Wenn es als Schmerzmittel eingenommen wird, ist es normalerweise nicht überzogen. Das nimmt man ja auch nur ab und zu ein. Der Arzneistoff ASS kann aber auch zur Blutverdünnung eingesetzt werden und da wird es täglich verwendet, täglich eingenommen und wenn man sich das so vorstellt, die Acetylsalicylsäure, die ist auch in der Essigsäure-Gruppe drin. Wenn es mit der Magensäure in Kontakt kommt, dann kann sich die Essigsäure abspalten und dann die Magenschleimhaut angreifen und reizen. Und wenn das sehr oft eingenommen wird, kann es auch zu Magengeschwüren kommen. Und mit dem EUDRAGIT, wenn wir da die Tablette überziehen, schützen wir die Tablette davor, dass es sich im Magen auflöst. Diese löst sich erst nach Magenentleerung direkt im Dünndarm auf und somit kann das Schmerzmittel in dem Fall zur Blutverdünnung im Darm ankommen, aufgenommen werden, ohne eine Magenreizung auszulösen.“

00:05:28: Das hast du sehr wirklich erklärt. Kann man sich richtig gut vorstellen. Jetzt noch mal kurz zurück gesprungen, 1954 war das ja, also vor 70 Jahren, da kam eben EUDRAGIT auf den Markt. Ich denke aber mal so wie ich Evonik kenne, dass in dieser Zeit bis heute nicht einfach sozusagen man sich auf den Lorbeeren ausgeruht hat, sondern es bestimmt die ein oder andere Weiterentwicklung gab, oder?

00:05:49: „Also vor den 70 Jahren, da kamen vor allem diese magensaft-resistenten Polymere auf den Markt und das Portfolio wurde dann einfach Jahr für Jahr verbessert auch erweitert mit verschiedenen Anwendungen. Wir haben jetzt mittlerweile ein relativ großes Portfolio, das heißt das Polymer kann als Pulver vorliegen, es kann als Lösung vorliegen, es kann als Granulat vorliegen, je nachdem wie es später dann beim pharmazeutischen Hersteller eingesetzt wird und jetzt die letzte Innovation ist, die EUDRACAP. Im Prinzip kann man sich so vorstellen, dass schon eine Kapsel mit dem EUDRAGIT von uns überzogen wird, bevor man sie dann bekommt als Endkunde. Der kann dann wiederum die mit seinem Wirkstoff einfach befüllen und schließen und braucht dann eigentlich keinen kompletten Entwicklungszyklus, um ein ja funktionelle Arzneiform herzustellen.“

00:06:45: Das hört sich richtig gut an. Ja, vielen herzlichen Dank Felix für diesen Einblick in die Welt der Tabletten beziehungsweise ihrer Überzüge, da spricht man ja auch nicht so häufig drüber und dir noch alles Gute!

00:06:56: Ja, vielen Dank, Felix, auch von meiner Seite und a alles Gute für die nächsten 70 Jahre Dankeschön.

00:07:03: „Auch vielen Dank!“

00:07:08: Trenner

00:07:14: Und hier wie immer der Nachrichtenüberblick

00:07:16: Evonik weiht heute offiziell eine neue Anlage zur Produktion nachhaltiger Biotenside in der Slowakei ein. Es wird die erste Anlage weltweit sein, die die sogenannten Rhamnolipide im Industriemaßstab produziert. Nachhaltige Biotenside spielen bereits eine wichtige Rolle in den Märkten für Reinigungsmittel und Kosmetik, sie sind eine Alternative zu Tensiden, die auf fossilen Inhaltsstoffen oder tropischen Ölen basieren.

00:07:47: Neues Beratungsangebot auf Augenhöhe: Drei Auszubildende aus Rheinfelden stehen ab sofort regelmäßig interessierten Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort, die sich für eine Ausbildung oder auch ein duales Studium bei Evonik interessieren. Die Termine finden digital statt und richten sich daher an junge Menschen deutschlandweit. Informationen zu diesem neuen Beratungsangebot gibt es auf der Internetseite der Ausbildung: Ausbildung.evonik.de.

00:08:18: Noch bis zum 30. Juni sind Bewerbungen für die diesjährigen Supply Chain Excellent Awards bei Evonik möglich. Harald Schwager aus dem Vorstand wird die Auszeichnungen im November überreichen. Mit dem Award sollen Programme, Projekte oder Initiativen ausgezeichnet werden, die überzeugende Lösungen in durchgängigen Lieferketten erzielt oder herausragende Ideen in den Teilbereichen des Supply Chain Managements umgesetzt haben.

00:08:49: Trenner

00:08:54: Für die Zahl der Woche kehren wir noch mal zurück zu den Tablettenüberzügen und EUDRAGIT und damit zu Felix Hofmann. Der hat nämlich eine wirklich beeindruckende Zahl mitgebracht.

00:09:04: Jetzt bin ich aber gespannt bis zum nächsten Mittwoch. Wir hören uns, ciao!

00:09:10: Ciao!

00:09:11: „Die Zahl der Woche ist 500 Milliarden. So viele Kapseltabletten werden jährlich schätzungsweise mit EUDRAGIT überzogen.

00:09:24: Outro: Evonik – Leading Beyond Chemistry.

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